Politik
Wlazny bekam in Wien mehr Stimmen als Rosenkranz
Mit Auszählung der Wahlkarten hat sich in Wien das Ergebnis gedreht: Dominik Wlazny liegt bei 10,70 Prozent – und überholt Walter Rosenkranz.
Fast schon untypisch unspektakulär ging die heurige Bundespräsidentenwahl zu Ende. Schon Wochen im Voraus war quasi fix, dass Amtsinhaber Alexander Van der Bellen sein Amt verteidigen können wird. Die allererste Hochrechnung um kurz nach 17 Uhr bestätigte das: Mit rund 55 Prozent wies er bereits einen uneinholbaren Vorsprung auf.
Spannend war es hingegen noch im Rennen um die übrigen Plätze. Hier gab es noch am Wahlsonntag bei steigendem Auszählungsgrad erste Wechsel in der Reihenfolge. Bierpartei-Chef Dominik Wlazny etwa konnte mit 8,3 Prozent haarscharf an Tasillo Wallentin vorbeiziehen.
Rosenkranz bundesweit Zweiter
Bei all diesen Ergebnissen handelte es sich jedoch nur um eine Hochschätzung der Ergebnisse der Briefwahl. Diese Stimmen werden erst im Verlauf des Montag nach und nach ausgezählt und laufend auf den Websiten der Behörden veröffentlicht. Auf Österreich-Ebene zeichnete sich dort ein echter Stimmen-Krimi um die Plätze 3 und 4 ab.
Dass FPÖ-Kandidat Walter Rosenkranz auf Bundes-Ebene Rang 2 einfahren wird, ist fix. Mit Stand 17.30 Uhr liegt er inklusive Wahlkarten bei 17,9 Prozent. Dahinter liegt nach wie vor Dominik Wlazny (8,3 Prozent), knapp vor dem 7.565 Stimmen weniger zählenden Tassilo Wallentin (8,1 Prozent). Gerald Grosz liegt derzeit bei 5,6 Prozent. Michael Brunner kommt auf 2,1, Heini Staudinger auf 1,6 Prozent.
Bierpartei vor FPÖ
In Wien hingegen gab es mit steigendem Auszählungsgrad Montagmittag eine kleine Sensation: Der Simmeringer Bezirksrat Dominik Wlazny, der mit lediglich neun Wahlplakaten und ohne Geld in Social-Media-Wahlwerbung zu stecken ins Rennen ging, hat in der Bundeshauptstadt den FPÖ-Kandidaten Walter Rosenkranz überholt. Letzterer hält bei 10,44 Prozent, Wlazny bei 10,70 Prozent.
1.758 Stimmen sind es, die den Unterschied machen. Auch Alexander Van der Bellen kann sich freuen: Er hat gerade noch den Sprung über die 65-Prozent-Marke geschafft, liegt letztendlich bei 65,42 Prozent.